Obertraun und Ottensheim – Nationalmannschaften im WM-Fieber Eines der besten Ruder-Nationalteams der Welt, die Niederlande, ist zum zweiten Mal in diesem Jahr Gast am Hallstätter See. Bereits Anfang Mai waren die „Oranje“ zur Saisonvorbereitung in Obertraun, nun findet die gezielte WM-Vorbereitung im inneren Salzkammergut statt. Vor allem die Kombination aus See und Höhe ist für den Nationaltrainer der Niederlande, Mark Emke, ein Grund, die Trainingslager in Obertraun abzuhalten: „Das Höhentrainingslager ist für uns sehr wichtig. Hier im Salzkammergut ist der ideale Platz dieses immer wieder zu absolvieren. Außerdem wissen wir, dass es besser ist zweimal im Jahr ein Höhentraining einzulegen, um bestmögliche Ergebnisse zu erreichen.“ Ruderergometer-Training auf 2000 Metern Untergebracht ist das niederländische Nationalteam am Krippenstein, bei Hüttenwirt Clemens Unterdechler, wo perfekte Bedingungen für Höhentraining gegeben sind: „Es gibt einen Trainingsraum, wo die Ruderer am Ruderergometer und am Fahrrad trainieren. Auf einer Höhe von 2000 Metern sind solche Trainingsbedingungen nicht selbstverständlich."  Krafttraining im BSFZ Obertraun Neben dem Höhentraining liegt in diesem Trainingslager der Fokus auf der Ausdauer. „Wir versuchen so viele Kilometer wie möglich zu rudern und den Fokus auch auf das Krafttraining zu legen,“ so Emke. Zum Krafttraining ist das Austrian Sports Resorts BSFZ Obertraun der ideale Platz, allerdings nicht nur für Ruderer. „Wir können generell alle Sportarten anbieten. Wir hatten schon Fußballmannschaften aus der Premier League zu Gast, bis hin zu Kampfsportler, Leichtathleten, oder Eishockey-Mannschaften, die zum Krafttraining herkommen. Das BSFZ ist ein riesengroßer Sportmittelpunkt in Österreich bzw. in Europa“, erklärt Andreas Holzinger, Direktor Austrian Sports Resorts Obertraun. Österreich verzichtet bewusst auf Höhentrainingslager  Krafttraining wird auch beim österreichischen Ruderverband großgeschrieben. Auf ein Höhentrainingslager verzichtet der ÖRV hingegen bewusst. Viel mehr soll an der richtigen Technik gefeilt werden. Zuletzt geschehen am Weißensee, wo die österreichische Olympiamannschaft zwei Wochen ein Trainingslager absolvierte. „Ziel des Trainingslagers war, weg von der Intensität zu kommen und den Fokus auf Kraft und Ausdauer zu legen,“ gibt der Sportdirekor des österreichischen Ruderverbandes Norbert Lambing bekannt. Seit 2006 verzichtet der ÖRV auf ein Höhentrainingslager. „Höhentraining verbirgt sehr viele Risiken. Nicht alle Sportler reagieren gleich auf die Bedingungen. Mögliche Folgen können schlechter Schlaf oder mangelnde Regeneration sein. Daher verzichten wir komplett darauf und fokussieren uns hauptsächlich auf das Rudern,“ führt Lambing fort.  Finale WM-Vorbereitung für Lokalmatador Schöberl und Co. in Frankreich In den kommenden Wochen finden gezielte individuelle Einheiten auf den jeweiligen Stützpunkten statt, ehe ab 8. August das letzte Trainingslager vor der WM auf dem Lac d’Aiguebelette in Frankreich stattfindet. WM-Lokalmatador Julian Schöberl und sein Partner Matthias Taborsky trainieren aktuell auf dem Stützpunkt Wien, werden aber in den kommenden Wochen noch auf der WM-Strecke in Ottensheim Trainingseinheiten einlegen, wie der Ottensheimer verrät: „Unser Ziel ist, zwei Wochenenden in Ottensheim zu trainieren, um uns bestmöglich an die Bedingungen zu gewöhnen. Danach werden wir beim Trainingslager in Frankreich versuchen den Wettkampf zu simulieren, das heißt sehr hohe Schlagzahlen und eine hohe Frequenz zu rudern.“ Nervosität bei Schöberl zu spüren Vom Lac d’Aiguebelette geht es am 22. August direkt nach Ottensheim zur Weltmeisterschaft. Bereits jetzt ist die Anspannung bei Schöberl zu spüren: „Eine gewisse Nervosität ist vorhanden. So geht es jedem im Team. Wir versuchen uns bestmöglich abzulenken und uns gegenseitig den Druck zu nehmen. Aber natürlich wollen wir ein tolles Ergebnis erreichen. Mit den Fans im Rücken bin ich sehr optimistisch, dass uns das gelingen wird."