"Nur das Beste für Ottensheim" Keine drei Monate mehr, ehe mit der Ruder WM in Linz-Ottensheim die erste Weltmeisterschaft einer olympischen Sportart in Oberösterreich stattfindet. Mit den Europameisterschaften in Luzern wurde vergangene Woche das zweite Saisonhighlight ausgetragen. Am traditionellen Rotsee finden jährlich Top-Ruderevents statt. Darauf ist auch der Organisationschef der EM, Andy Bucher, sehr stolz. „Luzern hat bereits eine sehr lange Historie. Wir haben 1962 die erste WM der Geschichte ausgetragen und haben auch die erste WM für Leichtgewichte organisiert. Luzern hat auch den Ruder-Weltcup mitgegründet und ist weiterhin fixer Bestandteil dieser Serie,“ so Bucher.  Luzern-Chef lobt Ottensheimer WM-Team Auch wenn Ottenheim nicht wie Luzern seit vielen Jahren fest im Kalender des Ruderweltverbands verankert ist, zeigt sich Bucher dennoch sehr positiv über das Organisationsteam in Oberösterreich und ist davon überzeugt, dass alle Ruderbegeisterten eine großartige WM erwarten dürfen. „Ich bin überzeugt, dass die WM heuer organisatorisch und sportlich sehr gut werden wird. Bereits beim Weltcup im vergangenen Jahr haben sie gezeigt, dass sie problemlos eine Großveranstaltung organisieren können. Wir hatten bei der Europameisterschaft unglaubliches Glück mit dem Wetter. Ich kann dem Organisationsteam in Ottensheim nur das aller Beste für die WM wünschen. Hoffentlich haben sie auch traumhafte Bedingungen, damit zahlreiche Zuschauer zur Strecke pilgern und sie den Rudersport und die Region mit traumhaften Bildern in die Welt hinaustragen können,“ hofft Bucher auf sonnige und erfolgreiche Weltmeisterschaften. Sportlich ist die Schweiz Österreich noch einiges voraus. Bereits seit vielen Jahren ist unser westlicher Nachbar eine etablierte Rudernation. Eine Großveranstaltung ohne Medaille ist für die Eidgenossen nicht zufriedenstellend. Auch bei der EM konnten sie mit drei Medaillen überzeugen und sind gut auf die bevorstehende WM vorbereitet. Dennoch ist das Standing des Rudersports in der Schweiz noch nicht jenes, das sich Bucher wünschen würde: „Rudern ist auch in der Schweiz eine Randsportart, aber durch sehr gute Resultate hat der Sport einen gewissen Auftrieb erhalten. Die Rudergemeinde in der Schweiz ist daher am Wachsen. Wir haben insgesamt etwa 12.000 lizensierte Ruderer, aber dennoch ist es weiterhin ein harter Kampf, Aufmerksamkeit zu generieren.“ Lobnig und Leichtgewichts-Doppelvierer verpassen Medaille haarscharf In Österreich ist die Erwartungshaltung eine andere. Medaillen stehen nicht auf der Tagesordnung, weshalb die Freude über Edelmetall naturgemäß größer ist. In Luzern reichte es zu keiner Medaille. Mit zwei vierten Plätzen hat das Rot-Weiß-Rote-Team allerdings das Podest nur knapp verfehlt. Magdalena Lobnig schrammte im Damen Einer haarscharf an einer Medaille vorbei, zeigte sich aber trotz des undankbaren vierten Platzes mit ihrer Leistung zufrieden: „Ich bin zufrieden, sogar sehr zufrieden. Ich bin ein gutes Rennen gefahren und bin superhappy, wie ich mich präsentiert habe, aber natürlich wäre eine Medaille schön gewesen."  Auch im Leichtgewichts-Doppelvierer landete Österreich durch Sebastian Kabas, Bernhard Sieber, Philipp Kellner und Paul Sieber auf dem vierten Platz. Mit diesem haben sie abermals ihr großes Potenzial aufblitzen lassen und den Abstand zur Weltspitze weiter verringert. „Die Leistung, die sie gezeigt haben, war schon ganz gut. Sie haben die Medaille nur knapp verpasst. Technisch sind Verbesserungen drin, aber das passt für die kurze Vorbereitung schon sehr gut,“ zeigte sich Nationaltrainer Carsten Hassing zufrieden mit der Leistung. Lokalmatador Schöberl beendete EM auf zwölftem Platz Im Leichtgewichts-Doppelzweier landete der gebürtige Linzer Julian Schöberl mit seinem Partner Matthias Taborsky auf dem zwölften Gesamtrang. Im B-Finale lagen sie bis zur Hälfte des Rennens noch auf dem guten zweiten Platz, allerdings konnten sie das Tempo der Spitzenboote nicht halten und rutschten auf den sechsten Platz zurück. Eine starke Leistung boten Louisa Altenhuber und Laura Arndorfer im Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen. Die ÖRV-Athletinnen mussten sich im B-Finale nur der Crew aus den Niederlanden geschlagen geben und beendeten die EM auf dem sehr guten achten Platz. Florian Walk, Maximilian Kohlmayr, Rudolph Querfeld und Gabriel Hohensasser gingen im B-Finale des Vierers ohne Ambitionen ins Rennen. Bei der 1.000 Meter-Marke lagen sie noch in Führung, am Ende wurde es der fünfte Platz und Platz elf in der Gesamtwertung.