„Wir haben viel mehr richtig, als falsch gemacht.“ „Ich habe vor zehn Jahren mit einer sehr guten Mannschaft diese Aufgaben übernommen. Es galt einige Herausforderungen zu bewältigen, die sich bis heute nicht verändert haben“, spricht Karl Schweitzer etwa von der Heterogenität innerhalb der aktuell zehn Klubs umfassenden Liga. Es gebe „hochprofessionell geführte Klubs, bis hin zu Ein-Mann-Teams, bei denen man jedes Jahr um ihren Fortbestand zittern muss“. Daraus resultiert die Tatsache, dass „die Klubverantwortlichen zwar im gleichen Boot sitzen, aber bis heute nicht bereit sind in die gleiche Richtung zu rudern“. Zudem erschwerte die manchmal fehlende Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Basketballverband ein Nachvornekommen. „Ich hatte in meiner Amtsperiode drei unterschiedliche ÖBV-Präsidenten gegenüber gehabt, denen es allen nicht gelungen ist, ihren Kernaufgaben, nämlich der Entwicklung und Förderung im Breitensportbereich Impulse zu verleihen. Ihre Tätigkeit in diesem Bereich hat sich in erster Linie darauf beschränkt, den Ligavereinen die ganze Verantwortung zu übertragen. Im Laufe der zehn Jahre ist die Anzahl an Basketballvereinen ab der dritten Leistungsstufe signifikant zurückgegangen. Einzig Michael Schrittwieser hat in seiner kurzen Zeit als Generalsekretär versucht, ein Nachwuchskonzept umzusetzen.“ Trotz dieser Rahmenbedingungen ist es Karl Schweitzer und seinem Team gelungen, „die Liga weiterzuentwickeln“. In seiner Amtsperiode hatte die Liga mit ADMIRAL Sportwetten durchgehend einen Hauptsponsor und mit SKY einen TV-Partner. Der Ertrag aus beiden Verträgen hat sich unter seiner Führung deutlich gesteigert: Jener aus dem Hauptsponsoring wurde nahezu verdoppelt, die lukrierten Mittel aus dem TV-Vertrag mehr als versiebenfacht. Zudem besaß die ABL mit Snickers, Flyeralarm, Chevrolet, Spalding und Ice-Watch weitere langjährige Partner. „Diese Partnerschaften haben uns dann auch Gelegenheit gegeben, Gewinnbeteiligungen von gesamt bis zu € 100.000,- an die Vereine auszuschütten.“ Gemeinsam mit diesen Partnern und der Agentur Profs hat die ADMIRAL Basketball Bundesliga „immer Fortschritte erzielt“ – und dabei auch Pionierarbeit im Bereich der österreichischen Ballsportligen geleistet. Der Einsatz von LED-Banden bei Livespielen, ein dem Corporate Design der Liga entsprechendes Hallenbranding in jeder Spielstätte und die Installierung von Keemotion waren die größten Innovationen in den letzten Jahren. Zudem wurde gemeinsam mit der BSO eine ABL-Managerausbildung organisiert und ein zweitägiges Basketball-Forum abgehalten. Das Umfeld der Vereine wurde durch die Einführung des „Prize for Progress“ und dem Sky-Infrastrukturbonus erheblich verbessert. Nicht zuletzt wurde auch mit der Einführung der Lizenzierung – als zweite Sportart nach der Fußball-Bundesliga – ein großer Schritt Richtung Professionalisierung gesetzt.  Sportlich hat sich die Liga in den letzten zehn Jahren als sehr ausgeglichen präsentiert. „Wir hatten seit der Saison 2008/09 sieben unterschiedliche Meister“, weiß Schweitzer, der gemeinsam mit dem Präsidium die verpflichtende Teilnahme des Meisters an einem internationalen Bewerb eingeführt hat: „Es ist enorm wichtig, dass die Vereine auch auf dieser Ebene den Wettbewerb suchen. Deswegen haben wir ein Antreten der Vereine stets finanziell unterstützt. Güssing, Kapfenberg und auch Oberwart haben in den letzten Jahren gezeigt, dass die Top-Teams der ABL durchwegs gute Leistungen bringen können.“   Gegen den Willen des Verbandes hat Schweitzer und sein Team im Jahr 2012 auch wieder die ZWEITE Basketball Bundesliga übernommen. „Ein Pflänzchen, das zum Sterben verurteilt war, haben wir nach der Übernahme zur vollen Blüte erweckt“, beschreibt der Präsident die Entwicklung in der zweithöchsten Spielklasse, die aktuell aus zwölf Teams besteht. Unter diesem Gesichtspunkt warnt er aber davor zu experimentieren: „Es ist ungeheuerlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Klarheit über den Modus herrscht, egal ob in der ABL oder 2BL.“ „Wenn ich eine Leistungsbilanz ziehe, dann kann ich sagen, dass uns nicht alles gelungen ist, was wir uns vorgenommen haben. Aber ruhigen Gewissens behaupte ich, dass wir viel mehr richtig, als falsch gemacht haben“, fasst Schweitzer sein Jahrzehnt als Präsident der ADMIRAL Basketball Bundesliga zusammen. Das alles sei einerseits nur möglich gewesen, weil stets eine „konstruktive Kooperation mit den Klubverantwortlichen“ herrschte, so Schweitzer, und anderseits „das Team im ABL-Büro unter der Leitung von Andreas Szmolyan hervorragende Arbeit geleistet hat. Vor allem auch deshalb, weil wir alle freundschaftlich miteinander verbunden sind“. Auch die Zusammenarbeit mit Admiral, Sky und Profs sei mehr als eine „geschäftliche Verbindung“ gewesen.  „Ein großer Dank gebührt auch dem Präsidium, dass mit mir gemeinsam, auf Basis manchmal kontroverser Diskussionen, am Ende immer Entscheidungen getroffen hat, die wir miteinander auch umgesetzt haben“, findet Schweitzer auch für seine Präsidiumskollegen Anerkennung.  „In der Hoffnung, dass unser Nachfolger bestehende Strukturen, die sich als sinnvoll ergeben haben, übernehmen wird, wünsche ich ihm im Interesse des österreichischen Basketballs alles Gute für die Zukunft.“