Schwitzen zum Wettkampfgewicht - Ernährungsplan der Leichtgewichts-Ruderer Trainingsgewicht liegt über Wettkampfgewicht Die Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim diesen Sommer sind in doppelter Hinsicht mit Spannung zu betrachten. Denn neben WM-Medaillen werden begehrte Olympia-Quotenplätze vergeben. Im Leichtgewicht gibt es eine einzige Bootsklasse, die olympisch ist: der Leichtgewichts-Doppelzweier. Matthias Taborsky wird dabei aller Voraussicht nach mit Partner Julian Schöberl um den begehrten Olympia-Quotenplatz rudern. Für beide Sportler ist die richtige Ernährung im Vorfeld eines Wettkampfes enorm wichtig, da sie bei einem Wettkampf im Mannschaftsschnitt nicht mehr als 70 Kilogramm wiegen dürfen. Dieses vorgeschriebene Gewicht wird allerdings nur während eines Wettbewerbes eingehalten. Im Zuge der Vorbereitung wiegen die Athleten mehr. Das hat einen Grund, wie der Trainer von Matthias Taborsky, Carsten Hassing erklärt: „Die Sportler sind immer über der vorgeschriebenen Gewichtsgrenze, da sie viel Energie benötigen, um das Training zu absolvieren. Erst kurz vor dem Wettkampf bauen die Athleten noch das notwendige Gewicht ab, um die Gewichtsgrenze bei der Abwaage nicht zu überschreiten.“  Schwitzen vor dem Wettkampf Bei der Gewichtskontrolle, welche eine bis zwei Stunden vor dem Wettkampf stattfindet, wird eine simple Strategie verfolgt, um Gewicht abzubauen, wie Ruderer Matthias Taborsky erläutert. „Kurz vor der Abwaage sind wir noch circa ein bis zwei Kilogramm schwerer als erlaubt. Durch einen Flüssigkeitsverlust ist es uns dann möglich innerhalb von wenigen Minuten einiges an Gewicht abzubauen. Dabei ziehen wir uns sehr viel Kleidung an, um so viel wie möglich zu schwitzen und begeben uns auf den Ruderergometer. Gleich nach der Abwaage versuchen wir durch Flüssigkeitszunahme wieder das verlorene Gewicht aufzubauen.“ Strikter Ernährungsplan Allerdings nicht nur kurz vor dem Wettkampf, sondern die gesamte Saison über, ist es für Leichtgewichtsruderern wie Matthias Taborsky unumgänglich sich anders zu ernähren als Ruderer anderer Klassen. „Wir können natürlich nicht permanent dasselbe essen, wie Ruderer ohne Gewichtsgrenze. Zucker ist der große ‚Killer‘. Auf Süßigkeiten müssen wir bereits einige Wochen vor dem Wettkampf verzichten. Das Wichtigste ist viel Obst zu essen, da es viel Flüssigkeit enthält und jede Menge Wasser zu trinken. Vor dem Wettkampf müssen wir dann die Flüssigkeitsaufnahme reduzieren,“ so Taborsky. Auch bei Trainingslagern muss darauf geachtet werden, dass Leichtgewichtsruderer einen anderen Ernährungsplan haben, als die Athleten und Gewichtsbeschränkung. Bei vielen Trainingslagern gibts es beispielsweise ein großes Buffet, damit sich alle Athleten individuell ihr Essen zusammenstellen können. Zusätzlich steht den Sportlern ein Ernährungsberater zur Verfügung, der sie beim Erstellen eines Ernährungsplans unterstützt. „Es ist großartig, dass die Athleten immer einen Ernährungsberater zur Seite gestellt bekommen. Dadurch ist es für die Sportler um einiges leichter, sich richtig zu ernähren und bestens auf bevorstehende Wettbewerbe vorbereitet zu sein“, so Taborsky-Trainer Carsten Hassing.  Um bei den Weltmeisterschaften das große Ziel, einen Olympia-Quotenplatz zu erreichen, muss alles perfekt passen. Die richtige Ernährung im Training und kurz vor dem Wettkampf ist dafür zwar nur ein Baustein von vielen, für Leichtgewichtsruderer wie Matthias Taborsky allerdings essenziell, um erfolgreich zu sein.