Herausforderung Hyères: Dezimiertes Segelnationalteam in Südfrankreich am Start Der olympische Segel-Tross ist von Palma de Mallorca nach Südfrankreich übersiedelt, in Hyères findet von 21. bis 26. April die traditionelle „Semaine Olympique Francaise“ statt. Über 800 Segler*innen haben sich für den zweiten Stopp des Sailing Grand Slam eingeschrieben. Österreichs Equipe umfasst zehn Athlet*innen, die in vier olympischen Segelklassen an den Start gehen werden. Farese/Zöchling wollen mehr „Ausreißer ganz nach vorne“ Laura Farese und Matthäus Zöchling haben vor zwei Wochen bei der „Trofeo Princesa Sofia“ nur knapp das Nacra 17-Podium verpasst, beendeten die Regatta am hervorragenden vierten Platz. „Wir haben es geschafft, dass wir eine Konstanz in unsere Einzelergebnisse hineinbekommen. Es ist uns vor allem gelungen, nach hinten abzusichern. (in Palma waren die beiden nie schlechter als Neunte; Anm.) Jetzt fehlen uns noch mehr Ausreißer ganz nach vorne – aber das werden wir hinbekommen“, erklärt Steuerfrau Laura Farese. Gelingen soll das durch noch bessere Starts, in diesem Bereich sieht Vorschoter Matthäus Zöchling aktuell das größte Manko: „Unser letztes fehlende Puzzleteil ist definitiv der Start. Wir sind in allen anderen Bereichen absolut dabei – das haben wir in Palma auch bewiesen. Aber wir haben gesehen, dass es einen noch besseren, präziseren Start braucht, um Top-3-Ergebnisse einfahren zu können. Der Nacra 17 ist in der Startphase wie ein treibendes Floß – und das macht das Bootshandling extrem schwierig. Wir haben den Winter über schon sehr viel dahingehend investiert. Es ist besser, aber noch nicht am Punkt. Für die Regatta sind wir aber guter Dinge und wollen eine ähnliche Performance abliefern, wie zuletzt.“ Steile Lernkurve bei Haberl/Stamminger Österreichs zweite Nacra 17-Paarung mit Lukas Haberl und Clara Stamminger hat vor Palma als Elfte nur knapp die Teilnahme am Medal-Race verpasst. „Ich bin absolut happy damit. Wir haben viele Fehler gemacht und waren trotzdem dabei. Wir haben eine hervorragenden ‚Roh-Speed‘, den müssen wir einfach auf die Bahn bekommen. Das Potenzial ist riesig. Wir sind beide unglaublich motiviert, die Stimmung ist hervorragend. Es macht großen Spaß“, berichtet Olympiastarter Lukas Haberl. Als Ziel gibt die Paarung vom Union Yacht Club Mondsee den Einzug ins Medal Race aus. „In Palma haben nur ein paar Punkte gefehlt. Die Flotte ist sehr ähnlich besetzt. Wenn ein paar Sachen gut laufen, dann sind die Top-10 absolut machbar – aber wir machen uns keinen Druck“, ergänzt Stamminger. Prettner/Flachberger wollen Rhythmus halten Keanu Prettner und Jakob Flachberger haben in der 49er-Konkurrenz vor Palma lange um das Podium gekämpft, ehe ein Wechsel der Windverhältnisse die Paarung vom Union Yacht Club Wolfgangsee aus dem Rhythmus brachte: „Die ersten drei Tage waren nahezu perfekt, dann haben die neuen Windverhältnisse – stärker und böiger – mit unserem Set-Up nicht harmoniert und wir sind aus dem Takt gekommen. Der Speed war nicht mehr da und auch unsere Entscheidungen waren nicht mehr am Punkt – und wenn die Konkurrenz dann so stark ist, rutschst du aus den Top-10“, analysiert Steuermann Keanu Prettner. Das schlussendlich zwölftplatzierte Duo hat die letzten Tage den Fokus auf das Ausdauertraining gelegt und will nun vor Hyères wieder dort anschließen, wo „wir in Palma plötzlich aufgehört haben“. Für die zweite Grand Slam-Regatta wird das Duo wie geplant ein neues Segel aufziehen. Zudem schlossen die beiden Österreicher jüngst mit dem US-Team Snow/MacDiarmid, das vor Palma Sechste wurde, eine Trainingspartnerschaft ab. „Wir werden fortan gemeinsame Trainingsblöcke absolvieren und intensiv miteinander arbeiten. Die Zusammenarbeit soll sehr offen gelebt werden, wir wollen gegenseitig Einblicke in das Set-Up nehmen. Davon wollen und werden wir profitieren“, verrät Vorschoter Jakob Flachberger. „Ich will wieder Tempo aufnehmen“ iQFoil-Athlet Theo Peter startet am Ostermontag bereits seine vierte Regatta in diesem Jahr. „Palma war ein kleiner Dämpfer, aber damit habe ich gerechnet. Nachdem die Saison so gut vor Cadiz begonnen hat, war es klar, dass im ganz großen Feld noch mehr Herausforderungen auftauchen werden. Aus diesen ‚Challenges‘ habe ich sehr gute Schlüsse ziehen können und nun will ich wieder Tempo aufnehmen“, sagt der Niederösterreicher. Für Peter ist es der letzte Vergleich vor der Weltmeisterschaft Anfang Juli in Aarhus, Dänemark. Auch ILCA 7-Athlet Clemens Kübber nutzt den Vergleich an der Côte d’Azur als letzte Formüberprüfung für die Weltmeisterschaft in China. „Ich will mir hier den letzten Schliff für die ‚Worlds‘ holen. Es muss mir gelingen, besser in die Regatta hineinzufinden. Vor Palma habe ich zu lange gebraucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen – das darf mir nicht nochmal passieren“, so der Segler vom Union Yacht Club Neusiedlersee. An seiner Seite werden auch wieder Jonah Maier und Ferdinand Steffan an den Start gehen. Semaine Olympique Francaise Hyères, Frankreich | 21. – 26. April >> Event-Website Nacra 17 Laura Farese/Matthäus Zöchling Lukas Haberl/Clara Stamminger 49er Keanu Prettner/Jakob Flachberger iQFoil Theo Peter ILCA 7 Clemens Kübber Jonah Maier Ferdinand Steffan