OeSV-Quartett nimmt am Montag WM der neoolympischen Klassen auf In der Formula Kite-Klasse werden bei den Damen und Herren jeweils acht Nationentickets für die Olympischen Spiele ausgefahren. Alina Kornelli und Valentin Bontus wollen um die Vergabe ein Wörtchen mitreden – und haben bei den bisherigen Prime-Events in dieser Saison schon sehr gute Leistungen erbracht. Kornelli gibt bei der Weltmeisterschaft ihr Comeback nach fast zweimonatiger Verletzungspause. Die Athletin vom Segelclub Kammersee erlitt während eines Trainings Mitte Mai einen hochgradigen Abriss des Innenbandes im rechten Knie und ging erst wieder Mitte Juli am Gardasee auf das Wasser. Seit zwei Wochen ist die 23-Jährige in Den Haag und bereitet sich auf die Weltmeisterschaft vor. „Es fühlt sich richtig gut an, die Stabilität ist voll da – und ich kann auch schon wieder ‚pushen‘. Ich bin während der zweimonatigen Pause immer positiv geblieben, habe daraus neue Motivation schöpfen können – und fühle mich mental frisch. Die letzten Trainingstage hier waren richtig gut und das Racen macht mir große Freude. Ich habe heuer (Anm. Palma de Mallorca, Hyères) zweimal knapp die Medal-Series verpasst. Hier will ich bei den besten zehn Athletinnen dabei sein. Das ist aber eine enorme Challenge. Die Dichte an der Spitze ist so unglaublich hoch. Wenn mir alles aufgeht und ich auch das Quäntchen Glück habe, dann bekomme ich die Chancen auf eines der acht Nationentickets für Olympia 2024.“ Bei den Weltcups ins Palma de Mallorca und Hyères klassierte sich Kornelli auf den Rängen 13 und 15. Marseille-Resultat als „Boost“ für WM Valentin Bontus holte mit Rang sieben bei den Pre-Olympics vor Marseille sein bislang bestes Resultat auf Top-Niveau. Bei der anstehenden Weltmeisterschaft will der Racer vom Yachtclub Podersdorf nachlegen. „Meine Performance in Marseille war am Punkt. Ich war mega zufrieden – und mit etwas Glück wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Es war ein richtiger ‚Boost‘ für die nun anstehende Weltmeisterschaft. Ich bin top vorbereitet und ready für den Vergleich. Mein Ziel ist der Quotenplatz für Olympia. Dafür werde ich die nächsten Tage alles in die Waagschale werfen.“ Der 22-Jährige hat bei den Pre-Olympics erstmals die Medal-Series in der Formula Kite geschafft. „Ich habe in Marseille bewiesen, dass ich das Potential habe, um in die Top-10 zu fahren. Wenn ich meine volle Leistung abrufen kann, ist es auch hier möglich - aber es wird ein großer Fight. Es braucht Geduld, Aufmerksamkeit und das notwendige Risiko. Vielleicht geht’s schon hier auf“, setzt Bontus fort. „Caddy“ für optimalen Ablauf In der Formula Kite haben die Athlet*innen zwischen den Rennen die Möglichkeit, ihre Kites zu wechseln. Jede*r Teilnehmer*in greift auf ein Set von vier Größen zurück – und kann anhand der Bedingungen durchwechseln. In der Regel ein stressiges Unterfangen: Nach der Zieldurchfahrt muss man rasch an Land, den einen Kite ein- und den anderen auspacken. Das sollte ziemlich schnell gehen, um wieder rechtzeitig an der Startlinie zu stehen. Dafür sorgt bei der Weltmeisterschaft in Den Haag Alessandro Giannini, ein eigener „Caddy“. „Wenn du zwischen zwei Rennen einen Kite wechselst, drückt das auf unser Zeitmanagement. Mit Alessandros Hilfe wird sich das deutlich entspannen. Er weiß, wie man unser Material behandelt, bereitet alles vor – und wir brauchen dann nur noch den Kite umhängen und sind wieder am Weg nach draußen. Das kann schon einen großen Vorteil bringen“, weiß Valentin Bontus. iQFoil-Bewerbe mit Lorena Abicht und Theo Peter Die iQFoil-Klasse löst bei den Olympischen Spielen 2024 die Disziplin RS:X ab. Mit Lorena Abicht und Theo Peter hat der Österreichische Segel-Verband zwei Athlet*innen am Start. Bei beiden steht die Entwicklung im Fokus, ein Olympia-Quotenplatz liegt aktuell wohl noch außer Reichweite. „In unserer Klasse werden hier elf Nationentickets vergeben. Ich werde alles geben, meine Lernkurve ist nach wie vor steil – aber ich bin in meinem Prozess noch nicht so weit, dass es für einen Quotenplatz reichen wird. Der Support, den ich auf allen Linien erfahre, ist grenzenlos, der Verband glaubt so stark an mich. Das hilft mir ungemein, und dafür bin ich unendlich dankbar. Diese Unterstützung gehört mit einem Nationenticket honoriert. Spätestens bei der ‚Last Chance Regatta‘ nächstes Frühjahr in Hyères“, sagt Lorena Abicht. Die 29-Jährige kämpft um ihre zweite Olympia-Kampagne. Bei Tokio 2021 startete sie im 49erFX. Für den Niederösterreicher Theo Peter ist Den Haag absolutes Neuland und ein erster „Peak“ Richtung Olympia 2028 in Los Angeles. „Ich versuche die Weltmeisterschaft entspannt anzugehen. Sehr viele Dinge werden das erste Mal auf mich zukommen, ich war noch nie auf so einem großen Event. Es geht darum, Erfahrung zu sammeln, alles aufzusaugen. In vier Jahren wird es eine ähnliche Veranstaltung geben – dort will abliefern“, blickt Theo Peter in die Zukunft.