Zwei Vize-Europameister in herausfordernder Segel-Saison Benjamin Bildstein und David Hussl haben in einem turbulenten Sportjahr 2020 hervorragende Leistungen gebracht: Nach ihrem vierten Rang bei der Weltmeisterschaft vor Geelong, Australien übernahmen die beiden OeSV-Athleten Ende März den ersten Rang in der 49er-Weltrangliste. Jüngst holte das Duo bei der Heim-Europameisterschaft die Silbermedaille. Dank dieser Erfolge wurde das Segel-Duo im vorolympischen Jahr von den Sportjournalisten unter die Top-5 der Kategorie „Österreichs Mannschaft des Jahres 2020“ gewählt. EM-Silber größter Erfolg 2020 Die Heim-EM am Attersee startete für die beiden Sportler des Yacht Club Bregenz – passend zum Jahr 2020 – noch turbulent. Wegen einer Magen-Darm-Infektion mit hohen Entzündungswerten bekam der etatmäßige Vorschoter Hussl keine ärztliche Freigabe für den Auftakttag. Ivan Bulaja, Trainer von Bildstein/Hussl und selbst Teilnehmer bei Olympischen Spielen (Sydney 2000), sprang kurz vor dem ersten Rennen ein, um dem ebenfalls angeschlagenen Steuermann den Start zu ermöglichen. Das kurzfristige zusammengestellte Gespann bot sehenswerte Leistungen und ersegelte sich einen Top-10-Platz im Zwischenklassement. David Hussl löste seinen Trainer am zweiten Wettkampftag ab und holte gemeinsam mit Benjamin Bildstein Platz für Platz auf. Im abschließenden Rennen der Europameisterschaft segelte Vorarlbergs Team des Jahres gar schon die Finger auf der Goldmedaille. Aufgrund eines gerissenen Gennackers der vor ihnen fahrenden Iren kenterten Bildstein/Hussl allerdings am Weg zu Gold uns sicherten sich schließlich die Silbermedaille. Benjamin Bildstein: „Die Silbermedaille ist ein toller Erfolg. In Anbetracht der Umstände ist dies eine großartige Bestätigung unserer harten Arbeit in den letzten Jahren.“ David Hussl: „Dass wir unter den Top-5-Teams aller Mannschaftssportarten in Österreich rangieren ist keine Momentaufnahme. Wir haben trotz aller Herausforderungen stetig unsere Leistungen gebracht. Es macht uns sehr stolz, für unsere sportlichen Leistungen diese Wertschätzung zu erfahren.“ Nationalteamboote im Olympiafieber Drei österreichische Teams haben sich bis dato für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio qualifiziert. Neben dem 49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl, die mit dem sechsten Platz der Klassen-Weltmeisterschaften vor Auckland 2019 den dritten Olympia-Quotenplatz für das österreichische Segelnationalteam sicherten, hat das Nacra-17-Team Thomas Zajac und Barbara Matz sowie die 49er-FX-Damen Tanja Frank und Lorena Abicht ihr Tokio-Ticket bereits in den Taschen. Ursprünglich war die Olympia-Kampagne auf 2020 abgestimmt. Nach Bekanntwerden der Verschiebung auf 2021 wurden umgehend die Trainingspläne im Rahmen der Pandemie-bedingten Möglichkeiten angepasst, um bestmöglich vorbereitet, um olympisches Edelmetall mitsegeln zu können. Mit David Bargehr und Lukas Mähr könnte noch ein viertes OeSV-Team in Tokio am Start stehen. Die letzte Möglichkeit zur Qualifikation im 470er ist noch ausständig. David Rohde holt Silber bei Opti-EM David Rohde vom Yachclub Hard gelang bei der Optimist-Europameisterschaft in Portoroz / Slovenien die Sensation. Unter 156 Seglern aus der ganzen Welt erzielte der erst 13-jährige Youngster, der erst kürzlich den Staatsmeistertitel eroberte den dritten Gesamtrang – bzw. die Silbermedaille unter den europäischen Teilnehmern. Zehn österreichische Segler reisten am 15. Oktober in Portoroz an. Die drei Trainingstage vor dem am 20. Oktober startendem Großereignis wurden von den jungen Österreichern, die ein Maximalalter von 15 Jahren haben durften, bestmöglich ausgenutzt. Bereits am ersten Wettkampftag konnte der 13-Jährige bei Leichtwind aufzeigen. Mit einem zweiten Rang bei der zweiten Wettfahrt stieß er bereits bis auf Rang sechs vor. Im weiteren Verlauf der Qualifyings legte David gar einen Wettfahrtsieg nach und zog mit einem Top-10-Platz in die Goldflotte ein. Aufgrund der Covid-Situation entschied die Wettfahrtleitung das Finale mit nur einer Wettfahrt in der Goldflotte auszutragen. In dieser alles entscheidenden Wettfahrt machte David Rohe alles richtig und schob sich mit einem Wettfahrtsieg bis auf Rang drei vor. Als zweitbester Europäer eroberte der Athlet vom Yachtclub Hard die Silbermedaille der Europameisterschaft. David Rohde: „Ich war sehr gut vorbereitet auf diese Regatta, aber dass es am Schluss für Silber reicht, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Als ich in der finalen Wettfahrt als erster über die Ziellinie gegangen bin, habe ich es noch gar nicht realisiert. Es hat bei dieser Wettfahrt einfach alles zusammengepasst, auch die Ergebnisse der Mitstreiter. Ich bin überglücklich über diesen Erfolg.“