Drei Nacra-17-Teams greifen bei Heim-EM an Die Coronavirus-Pandemie hatte in den vergangenen Monaten erhebliche Auswirkungen auf den Regattakalender, seit März wurden zahlreiche Events verschoben oder abgesagt. Mit der Kieler Woche feierten Thomas Zajac und Barbara Matz sowie Laura Farese und Matthäus Zöchling ihr Regatta-Comeback. Bei der ersten Standortbestimmung seit knapp sieben Monaten verbuchte Österreichs Nummer-Eins-Team einen fünften Platz. „Wir haben gesehen, dass wir trotz langer Pause noch vorne mitsegeln und eine Wettfahrt gewinnen können. Das Ergebnis hat uns aber nicht ganz zufriedengestellt. Wir konnten nicht immer unsere Stärken ausspielen“, so Thomas Zajac. EM als Höhepunkt einer kurzen Saison Die 2020 Forward WIP European Championships sind erst die zweite Regatta und bilden gleichzeitig den Höhepunkt und den Abschluss einer kurzen Regattasaison. Ursprünglich wären die Europameisterschaften für Mai am Gardasee geplant gewesen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden diese kurzfristig neu an den Union-Yacht-Club Attersee vergeben. „Wir sind sehr happy, dass wir dieses Jahr überhaupt eine EM haben. Es kam auch für uns etwas überraschend, dass ein Mega-Event in so kurzer Zeit aus dem Boden gestampft wurde. Normalerweise wissen wir zwei Jahre im Vorhinein, wo die Europameisterschaften stattfinden werden“, freut sich Thomas Zajac auf ein Kräftemessen mit den besten Booten. „Es werden alle Top-Teams am Start sein. Wir hatten in dieser Saison fast keine Regatten. Zuletzt bin ich im Jahr 2001 eine Wettfahrt am Attersee gesegelt. Wichtig wird es sein, einen kühlen Kopf zu bewahren und bis zum Schluss an den Top-Booten dranzubleiben“, so der Olympia Bronzemedaillengewinner. „Wir haben in den letzten Monaten, in Hinblick auf die Olympischen Spiele, einen großen Fokus auf das Wellensegeln gelegt. Das ist natürlich keine ideale Vorbereitung auf die EM. Für den Attersee ist es schwierig eine Vorhersage zu treffen. Die Chancen steigen oder sinken je nach den Verhältnissen“, hofft Zajac noch auf etwas stärkeren Wind. Auch Barbara Matz ist vor den Bedingungen am Attersee gewarnt: „Der Attersee kann sehr tricky sein. Das Wichtigste wird für uns aber sein, so viele Wettfahrten wie möglich absolvieren zu können“, so die Athletin vom Yachtclub Breitenbrunn. Farese/Zöchling wollen weiteren Schritt nach vorne machen Auch Laura Farese und Matthäus Zöchling haben bereits bei der Kieler Woche phasenweise aufgezeigt „Die Starts haben nach der langen Pause gut funktioniert. Darauf können wir mit Sicherheit gut aufbauen. Die taktischen Entscheidungen waren manchmal besser und manchmal weniger gut. Umso mehr Races wir bestreiten, desto öfter werden wir richtige Entscheidungen treffen. Wir haben aber in Kiel gesehen, dass wir auch bei viel Wind mithalten können“, so Steuerfrau Laura Farese. „Am Attersee werden uns viele Böen und zahlreiche Dreher erwarten. Das macht es schwierig. Bei Leichtwind werden wir etwas bessere Chancen haben. Wenn wir in die erste Hälfte des Feldes kommen, wäre das ein großer Erfolg“, so die 20-jährige Neusiedlerin. Sportdirektor Matthias Schmid über die Nacra-17-Teams: „Bei beiden Teams hängt viel von den Bedingungen ab. Während sich Tom und Barbara eher bei Starkwind wohlfühlen, liegt den Youngsters eher Leichtwind und flaches Wasser. Laura hat den Sprung ins Heeressportzentrum geschafft, das sind natürlich erfreuliche Nachrichten. Leider hat sie durch die Grundausbildung aber auch etwas an Segelzeit verloren. Jede einzelne Wettfahrt ist für das junge Duo enorm wichtig.“ Haberl/Farthofer – neues Team bei Heim-EM mit Feuerprobe Lukas Haberl und Lisa Farthofer bilden ein neues Nacra17-Duo im Österreichischen Segel-Verband. Bei der Europameisterschaft am Attersee wird das frischgeformte Gespann nach wenigen Trainingswochen neben Thomas Zajac / Barbara Matz sowie Laura Farese / Matthäus Zöchling seine Regatta-Premiere bestreiten. >> Hier geht’s zum Detailbericht über Haberl/Farthofer.